LINZ. In den Frühjahrs- und Sommermonaten 2013 wurden durch Beamte der Polizeiinspektion Schärding und des Landeskriminalamtes OÖ erstmals Erhebungen gegen eine bosnische - mazedonische Tätergruppe wegen mehrfachen Wohnhaus- und Firmeneinbruchsdiebstahles geführt.
Die vier bosnischen Täter im Alter von 22 bis 33 Jahren wurden wegen der Beteiligung an mehreren Einbruchsdiebstählen der Staatsanwaltschaft Ried zur Anzeige gebracht. Gegen den flüchtigen Haupttäter mazedonischer Abstammung im Alter von 41 Jahren wurde im Dezember 2013 eine Festnahmeanordnung erlassen.
Wie bei den weiterführenden Ermittlungen durch die Diebstahlsgruppe des LKA bekannt wurde, hatte sich der mazedonische Haupttäter nach Wels abgesetzt und dort als U-Boot weitergelebt. In Wels schloss er sich neuerlich mit fünf teils illegal aufhältigen mazedonischen Staatsbürgern im Alter von 23 bis 48 Jahren zur fortgesetzten Begehung von Einbruchsstraftaten zusammen. Sie finanzierten ihren Lebensunterhalt aus dem Erlös der Straftaten und hielten sich phasenweise in Mazedonien auf, kehrten jedoch immer wieder zur Begehung weiterer Straftaten nach Wels zurück. Nach jetzigen Erkenntnissen wurde ein erheblicher Teil des erbeuteten Schmuckes nach Mazedonien gebracht.
Die angeführte Tätergruppe verübte in erster Linie Wohnhauseinbruchsdiebstähle, führte aber bei passender Gelegenheit auch Geschäfts- und Firmeneinbruchsdiebstähle mit Tresordiebstählen durch. Bis zur Festnahme der insgesamt sechs Tatverdächtigen im Frühjahr 2014 werden ihnen vorläufig 50 Einbruchsstraftaten, vorwiegend Wohnhaus-ED, mit einer Gesamtschadenssumme von 550.000 Euro (Wert des Diebsgutes 450.000 Euro) zur Last gelegt. Fünf Personen befinden sich noch in Untersuchungshaft. Ein Täter wurde bereits zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Der angeführten Tätergruppe konnten auch die im November 2013 in der Traun in Wels aufgefundenen Tresore zugeordnet werden. Der Fund dieser elf Tresore an der gleichen Örtlichkeit (Angerlehnersteg) sorgte für mediales Aufsehen, wodurch sie naturgemäß eine Änderung der Vorgehensweise herbeiführten und andere Örtlichkeiten für die Entsorgung suchten.
Von den Tätern wurden bevorzugt Wohnhauseinbruchsdiebstähle zur Dämmerungszeit verübt. In einigen Fällen trafen sie dabei auf die bereits anwesenden Wohnhausbesitzer. In Thalheim mussten drei Täter Hals über Kopf flüchten, als sie beim Einbruchsdiebstahl auf die Bewohner trafen. Auf dem Fluchtweg blieben neben einer Sturmmaske auch die Schuhe eines Täters zurück. In einem anderen Fall ließen zwei Täter das gesamte Diebesgut aus zwei Wohnhauseinbruchsdiebstählen samt Einbruchswerkzeug zurück, als sie auf dem Fluchtweg von Bundesheerbediensteten nahe dem Kasernengelände angesprochen wurden.
Tatverdächtigen aus dieser Gruppe konnte auch der Blitzeinbruchsdiebstahl in ein Juweliergeschäft in Grieskirchen am 31. Jänner 2014 zugeordnet werden. Drei Täter schlugen damals die Auslagenscheibe ein und stahlen durch die entstandene Öffnung Schmuck um insgesamt 30.000 Euro.
In folgenden Städten und Bezirken konnte Straftaten geklärt werden:
Wels-Stadt – 15 Einbruchsdiebstähle
Wels-Land - 19 Einbruchsdiebstähle
Kirchdorf – 3 Einbruchsdiebstähle
Schärding – 6 Einbruchsdiebstähle
Steyr-Land – 1 Einbruchsdiebstahl
Gmunden – 1 Einbruchsdiebstahl
Vöcklabruck - 2 Einbruchsdiebstähle
Grieskirchen – 3 Einbruchsdiebstähle
Die Festgenommen sind teilweise geständig. Im Zuge der Festnahme konnte zahlreiche Schmuckstücke und Mobiltelefone sichergestellt und an die Geschädigten ausgefolgt werden. Einige Schmuckstücke sowie ein i-Phone konnten bisher noch nicht zugeordnet werden.
Sollten Geschädigte von Einbruchsdiebstählen vor dem 10. April 2014 Gegenstände als ihr Eigentum wiedererkennen, wird um Kontaktaufnahme mit dem Landeskriminalamt Oberösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, unter der Telefonnummer 059133 40-3388 oder der nächsten Polizeidienststelle ersucht.
